Wieso alleine laufen, wenn man einen Hund hat? Bei der nächsten Laufrunde könnte dein Vierbeiner schon dabei sein. Auf was du beim Joggen mit Hund achten musst, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Laufen mit Hund – das musst du beachten:
1. Das Alter deines Hundes
Ist dein Hund noch ein Welpe, sollte er noch keinen Ausdauersport treiben. Seine Knochen und Gelenke entwickeln sich ja erst und sollten daher nicht zusätzlich durch Sport belastet werden. Grundsätzlich sagt man, dass junge Hunde ca. 1 Jahr alt sein sollen, bevor sie mit dem Laufsport anfangen können. Sicherheit bringt aber nur ein Röntgen beim Tierarzt, denn manche Hunderassen brauchen bis zu 2 Jahre, bis das Skelett fertig entwickelt ist.
Alten Hunden macht das Joggen eventuell weniger Spaß. Natürlich ist es auch im Alter möglich, mit deinem Hund ein Lauftraining zu machen, allerdings solltest du ein gutes Auge auf ihn haben und viele Pausen einplanen. Lieber zu ruhig beginnen als zu viel. Fortschritte werden dementsprechend auch kleiner ausfallen als bei jüngeren Hunden.
2. Die Hunderasse
Manche Hunderassen eignen sich eher weniger zum Laufen als andere. Grundsätzlich macht es aber allen Spaß, denn alle Hunde flitzen gerne über die Wiese, und zumindest ein, zwei Kilometer im gemütlichen Tempo wird dich auch ein Chihuahua freudig und bedenkenlos begleiten.
Sehr lauffreudige und damit für das Laufen besonders geeignete Hunderassen sind zum Beispiel: Windhund, Labrador, Golden Retriever, Jack Russell, Husky und Australian Shepherd.
Hunde, die hingegen weniger gut zum Laufen geeignet sind: Dackel, Chihuahua, französische Bulldogge, Mops, Pekiniese, Corgi.
3. Das Wetter
Ein großer Faktor beim gemeinsamen Lauftraining ist auch das Wetter. Bei Temperaturen zwischen 5-15°C brauchst du keine Bedenken zu haben, außer die Sonne brennt vom Himmel. Bei wärmeren Temperaturen solltest du die Laufrunde auf früh am Morgen verlegen oder auch auf den späten Abend, dann ist es kühler. Dein Vierbeiner kann nämlich nicht schwitzen und muss sich rein durch das Hecheln abkühlen. Trotzdem sind im Sommer Laufstrecken durch den kühlen Wald oder am Rand eines Sees oder Flusses/Bachs immer besser geeignet. Asphalt erhitzt ebenfalls schnell, auf weichem Boden wie im Wald ist das hingegen viel besser.
Bei Hitze solltest du darauf achten, dass dein Hund nicht stark hechelt und keine blasse Mundschleimhaut bekommt (Zeichen für Kreislaufprobleme). Auch wenn die Lefzen extrem verzerrt sind, solltest du eine Pause einlegen. Ausreichend Wasser muss immer geboten werden können.
Beachte: Auch Kälte setzt deinem Hund zu! Bei unter 5°C brauchen Hunderassen ohne Unterfell schon mal eine Jacke, wie beispielsweise Jackie.
Bei Regen empfiehlt sich bei kühleren Temperaturen auch eine Regenjacke für deinen Vierbeiner, gleiches gilt im Frühjahr bei Tauwetter oder wenn der Boden von vielen Pfützen übersät ist. Ein nasser Hund kühlt schnell aus und verliert dann die Lust am Laufen.
4. Die Gesundheit des Hundes
Für das gemeinsame Joggen sollte dein Hund auf alle Fälle gesund sein, also keine Gelenkprobleme haben oder andere Verletzungen, die noch nicht vollständig ausgeheilt sind. Auch der Fütterungszeitpunkt ist wichtig, du solltest deinen Hund nämlich nicht direkt vor dem Lauf füttern. Es ist zwar mittlerweile belegt, dass eine Magendrehung nicht davon herrührt, dass ein Hund nach dem Essen viel Bewegung macht, aber die Verdauung ist trotzdem beeinträchtigt. Auch ein Mensch sollte schließlich nicht mit vollem Magen laufen.
5. Die Ausrüstung
Zum Laufen mit Hund gehört immer ein Geschirr! Auch weil am Anfang manche Hunde vor Freude stark ziehen. Dabei sollte er sich natürlich nicht strangulieren. Der Hund sollte auch stoppen können, wenn er eine Pause braucht, ohne sich dabei durch den plötzlichen Zug zu verletzen.
Ein H-Geschirr eignet sich gut, es gibt aber auch diverse Zugeschirre für Canicross (Laufen mit Hund als Zugsport). Eine gute Laufleine ist auch wichtig, empfehlenswert sind Modelle mit Zugdämpfer und welche, die du dir um den Bauch binden kannst, so läufst du nämlich ergonomischer. Es gibt aber auch Laufgürtel zum Joggen mit Hund, an denen du herkömmliche Leinen gut befestigen kannst.
Bei viel Salz auf den Straßen solltest du die Pfoten deines Hundes vor und nach dem Lauf mit Pfotenbalsam behandeln oder eventuell Pfotenschuhe benutzen.
6. Grundgehorsam
Dein Hund sollte grundlegende Kommandos beherrschen können wie das bei Fuß laufen oder das Kommando “Stop”. Im Canicross ist das Wort “Zieh” noch wichtig oder auch “Rechts” und “Links”. Bei stark befahrenen Straßen, Menschenmengen oder anderen Hunden sollte dein Hund sicher an kurzer Leine neben dir laufen.
An dieser Stelle solltest du beachten: Andere Hunde sehen laufende Hunde mit ihren Menschen verdächtig oft als Bedrohung. Ein Tierabwehrspray oder ein anderes Mittel zur Selbstverteidigung ist also durchaus zu empfehlen.
Wie lange Joggen mit Hund?
Grundsätzlich solltest du ganz langsam anfangen, mit deinem Hund joggen zu gehen. Ein paar Meter laufen, ein paar Meter gehen, vielleicht auch im Minutentakt. 2-3km sind für den Anfang wirklich mehr als genug. Als Mensch kann man sich pro Woche um ca. 10% in der Distanz steigern, als Hund allerdings eher nur um ca. 5%. Hunde können übrigens auch einen Muskelkater bekommen. Beim Lauf wirkt verbales Lob oft motivierend, sodass du immer noch ein paar hundert Meter herausholen kannst. Aber Achtung, du darfst die Pausensignale deines Hundes dabei nicht ignorieren!
Die Pausensignale des Hundes
Der Mensch ist geboren für ausdauerndes Laufen und regelmäßiges Joggen. Kein Säugetier kann sich beim Cardio so gut abkühlen wie der Mensch, dank der vielen Schweißdrüsen. Ein Hund hat hingegen kaum Schweißdrüsen. Er kann sich nur durch Hecheln abkühlen. In starker Bewegung entsteht auch immer Hitze, deshalb kann einem Hund das schnelle Laufen schnell zu viel werden. Darum musst du beim Joggen immer Rücksicht auf dein Tier nehmen, Ego-Läufe sind hier wirklich nicht gut. Mit Hund wirst du also immer langsamer laufen als ohne, wenn du Rücksicht auf deinen vierbeinigen Begleiter nimmst.
Pausensignale sind zum Beispiel: Viele Schnüffelpausen, starkes Hecheln, verstärktes Jagdverhalten bei Jagdhunden, stärkere Reaktionen als normal auf Reize, aber auch verringertes Tempo. Wenn du das Gefühl hast, du musst deinen Hund hinterherziehen, dann mach unbedingt halt.
Laufplan mit dem Hund
Um mit deinem Hund beim Laufen besser zu werden, empfiehlt sich ein Laufplan. Grundsätzlich solltest du mindestens 2x die Woche Cardio betreiben, also Laufen gehen. Für den Anfang eignet sich eine Distanz von in Summe 3-5km pro Woche ganz gut. In der nächsten Woche kannst du schon 4-6km angehen. Wichtig sind auch immer Leistungsspitzen, also gerne mal das Maximum herausholen. Mit langen, langsamen Läufen steigert man sich übrigens schneller als mit kurzen schnellen. Die ausdauernde Läuferin gewinnt auch den Marathon und nicht die schnelle Sprinterin.
Nach dem Lauf
Nach dem Laufen musst du deinen Hund gut umsorgen. Besonders, wenn du schon in Richtung Halbmarathon-Distanzen gehst, solltest du dich hierzu wirklich informieren.
Wie der Mensch verliert auch ein Hund wichtige Mineralien und Salze beim Laufen. Eine Rehydrations-Lösung oder ein entsprechendes Pulver für Hunde ist danach also wichtig. Auch kühlen manche Hunde nach dem Sport sehr stark aus, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Ein Indoor-Hundepullover für eine Stunde nach dem Sport ist also sinnvoll (nur bei kalten Außentemperaturen oder stark durchnässtem Hund).
Manche Hunde verschmutzen auch stark nach dem Lauf, Matsch und Pfützenwasser spritzt ihnen auf den Bauch, die Pfoten und an die Seiten. Baby-Feuchttücher können hier helfen, bei schweren Fällen muss aber auch mal ein Bad her. Empfehlenswert ist auch, vor dem Lauf zuhause schon ein altes Handtuch für deinen Hund bereitzulegen, um ihn schon vor dem Betreten des Zuhauses von groben Schmutzresten befreien zu können.
Aber das Allerwichtigste nach dem Sport, für eine vertrauensvolle Beziehung und für mehr Spaß in der Zukunft: Kuscheln! Streicheln und verbal belohnen fördert besonders nach dem Laufen eine gute Bindung zum Hund. So kann der Sport das Level der Beziehung zu deinem Tier auf die nächste Ebene bringen.
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Vernetzt laufen
Es gibt übrigens auf den sozialen Medien schon viele Menschen, die mit ihren Vierbeinern joggen gehen. Dort findest du auch diverse Gruppen und Netzwerke, wo du dich mit Gleichgesinnten austauschen und dich noch weiter informieren kannst. Gemeinsam freut man sich einfach noch viel mehr über Erfolge!
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