Trailrunning ist mehr als nur ein Trend. Der Lauf im Gelände fasziniert Jogger weltweit – weil er Abwechslung bietet und das Running „zurück zu den Wurzeln“ führt.

Natur erleben beim Trailrunning

Im Vordergrund steht das Erleben der Natur. Beim Trailrunning werden die ausgetretenen Pfade verlassen und stattdessen der Weg über Stock und Stein gesucht. Anstelle von asphaltierten Straßen führt der Weg über Wurzeln und die ebenen Strecken weichen einem Auf und Ab. Sei es die Runde um den See oder der fordernde Trail über Berg- kämme: Beim Trailraining wählst du den Pfad selbst.

Wenn du genug von den ewig gleichen Joggingstrecken hast, ist Trailrunning das richtige für dich. Die Startlinie liegt direkt vor der Haustüre und die Ziellinie dort, wo dir die Puste ausgeht. Auf dem Weg dorthin erleben Runner die Vorzüge der Natur und entdecken neue Pfade. Dank Smartphone und GPS-Gerät klappt das heutzutage ohne die Gefahr, sich in unbekanntem Gefilde zu verlaufen.

Das Wetter spielt zusätzlich in die Faszination hinein, denn bei Schlamm und Matsch macht das Trailrunning besonders viel Spaß. Zu Beginn sollten angehende Geländeläufer sich jedoch nicht zu viel vornehmen. Sonst wirst du deine Oberschenkel am nächsten Tag deutlich spüren.

Professionelles Trailrunning

Trailrunning ist nichts für Athleten mit Bestzeit im Visier. Der Lauf dauert, so lange er dauert. Wer sich ins Gelände wagt, tut dies, um in Einklang mit sich und der Natur zu kommen. Der nächste Schritt ist stets der wichtigste, denn ein falscher Tritt kann fatale Folgen haben. Umso wichtiger ist die richtige Ausrüstung und Verpflegung.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz finden natürlich auch professionelle Trailrennen statt. Auch die Vereine haben den Lauf im Gelände für sich entdeckt und bieten spezielle Trainingsgruppen fürs Trailrunning an. Egal ob Training oder Wettkampf: Die Möglichkeiten, dem Ruf der Natur zu folgen, sind vielfältig.

Die Vielfalt des Terrains

Trailrunning ist auch aufgrund seiner Einfachheit und Abwechslung so toll. Du bist nicht auf ausgetretene Pfade angewiesen, sondern kannst laufen, wohin dich deine Füße tragen – egal ob Waldweg, Sandstrecke oder matschiger Pfad. Selbst unzugängliche Wege werden beim Trailrunning als Herausforderung anstatt als Hindernis gesehen. Trailrunning ist aber auch ideal, um die Grundlagenausdauer zu verbessern. Beim Running im Gelände werden alle Körperpartien angesprochen, die für das Laufen wichtig sind. Durch das ständige Auf und Ab wird der Kreislauf an seine Grenzen getrieben. Dann fällt das Jogging auf der geteerten Straße später leichter. Damit das gelingt, musst du den richtigen Laufstil wählen und dich ausreichend vorbereiten.

Ultratrail

Die Steigerung des „Trailings“ ist der Ultratail. Dabei führt die Strecke in luftige Höhen und durch besonders unwegsames Gelände. Die oft mehrtägigen Bergläufe sind etwas für Profis und Laufgruppen, die mit wetterfester Kleidung und geeignetem Schuhwerk für die Herausforderung gewappnet sind.

Beim Trailrunning werden die Beinmuskeln stärker beansprucht. Der Fokus liegt auf Koordination und Gleichgewicht. Auch deshalb wird der Geländelauf zunehmend auch für professionelle Athleten interessant, die durch dynamische Untergründe und das Absolvieren von Höhenmetern einen besseren Trainingseffekt erzielen.

Ein positiver Trainingseffekt

Begleitend dazu hat Trailrunning einen enormen Koordinationseffekt. Weil der Untergrund sich ständig verändert, wird der Bewegungsapparat auf verschiedene Weisen angesprochen und gefordert. Fußsohle und Gelenkstellung müssen sich dynamisch anpassen, damit der Körper Halt hat – auch das hilft später beim regulären Lauf. Zusätzlich wird die Konzentrationsfähigkeit gestärkt, denn der Lauf im Gelände gelingt nur, wenn die Füße richtig auftreten und Hindernissen wie in den Weg hängenden Ästen ausgewichen wird.

Trailrunning ist somit anstrengend für Körper und Geist. Damit du dich beim Geländelauf nicht verletzt, solltest du einige Dinge berücksichtigen. Achte darauf, stets beide Beine gleich stark zu beanspruchen – beim Höhenlauf musst du richtig abfedern. Wenn es nach unten geht, ist das rechtzeitige Abbremsen wichtig.

Trailrunning

Das richtige Schuhwerk

Anfänger wählen wetterfestes Schuhwerk mit einer dicken Sohle. Ideal sind Schuhe mit Goretex-Membran. Sie bringen den nötigen Grip und die Dämpfung mit, um Steinen, Wurzeln und manch unvorhergesehenem Abhang standzuhalten. Steht später ein Wettkampflauf an, eignen sich leichte Schuhe mit flexibler Sohle. Bei der Laufbekleidung gilt: leicht, atmungsaktiv und witterungsbeständig. Treckingstöcke sorgen auf steilem Terrain für den nötigen Halt. Auf langen Touren solltest du außerdem einen Laufrucksack mit Verpflegung und einem Notfallset mitführen. Um nach einem Sturz Hilfe holen zu können, darf auch das Handy nicht fehlen.

Der richtige Laufstil

Auf flachen Passagen ist die Lauftechnik mit der beim Straßenlauf vergleichbar. Wenn du dich jedoch tiefer auf die Trails der Natur wagst, musst du vorsichtig und langsam laufen. Vor allem zu Beginn gilt: Nichts überstürzen. Sinnvoller ist es, die Umgebung zu erkunden, bevor du dich ins Unterholz stürzt. Bergauf werden Quadrizeps und Wadenmuskulatur angesprochen – wärme die entsprechenden Körperregionen auf, bevor du startest.

Um Knieschmerzen zu vermeiden, sollte bergab möglichst zügig gelaufen werden. Wer abbremst, setzt die Knie einer großen Belastung aus. „Einfach rollen lassen“ gilt also, wenn du auf einen nicht allzu steilen Abhang stößt. Finde deinen persönlichen Rhythmus heraus und vertraue deinem Instinkt. Der Körperschwerpunkt muss so gelagert werden, dass die Beine und der Oberkörper in einem natürlichen Verhältnis zueinanderstehen, unabhängig von Bergab- oder Bergauf-Lauf. Denn: Der Weg ist das Ziel.

Fotos: Samo Trebizan, Maridav / stock.adobe.com

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