Läufer kennen das Szenario: Du genießt deinen Lauf, die Endorphine fließen, und plötzlich spürst du einen Schmerz auf dem Spann. Schmerzen auf dem Spann was kann ich dagegen tun? Diese Frage stellen sich viele, wenn unangenehme Beschwerden den Laufspaß trüben. Schmerzen im Spann können aus verschiedenen Gründen auftreten und sollten keinesfalls ignoriert werden. In diesem Artikel erfährst du, wie du diese Schmerzen behandeln und verhindern kannst, damit du bald wieder schmerzfrei laufen kannst.
Ursachen für Schmerzen auf dem Spann
Zu enge Schuhe
Eine der häufigsten Ursachen für Schmerzen auf dem Spann sind zu enge Schuhe. Laufschuhe, die nicht genügend Platz bieten, können den Fußrücken stark unter Druck setzen. Dieser Druck kann die Blutversorgung beeinträchtigen und die Nerven komprimieren, was zu Schmerzen führt. Besonders betroffen sind Läufer, die ihre Schuhe zu fest schnüren oder deren Füße während des Laufens anschwellen.
Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Schuhe genügend Platz im Vorfußbereich bieten und der Spann nicht eingeengt wird. Beim Kauf neuer Schuhe solltest du sicherstellen, dass sie eine halbe bis ganze Nummer größer sind als deine normalen Straßenschuhe, um ausreichend Platz für die natürliche Bewegung und Schwellung des Fußes zu haben.
Überlastung und falsche Technik
Überlastung und eine falsche Lauftechnik sind weitere häufige Ursachen für Schmerzen auf dem Spann. Läufer, die ihre Kilometerzahl zu schnell erhöhen oder die Intensität ihres Trainings abrupt steigern, setzen ihre Füße einer hohen Belastung aus. Dies kann zu Entzündungen und Reizungen der Sehnen und Muskeln im Fußrücken führen.
Eine unzureichende Lauftechnik, wie das Überpronieren oder Supinieren, kann ebenfalls Schmerzen verursachen. Beim Überpronieren rollt der Fuß zu stark nach innen, während beim Supinieren der Fuß zu stark nach außen kippt. Beide Fehlhaltungen führen zu einer ungleichmäßigen Belastung des Fußes und können Schmerzen im Spann auslösen. Es ist ratsam, die Lauftechnik regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls durch einen Lauftrainer oder Physiotherapeuten korrigieren zu lassen.
Fußfehlstellungen
Fußfehlstellungen wie ein Hohlfuß oder ein Senk-Spreizfuß können ebenfalls Schmerzen auf dem Spann verursachen. Beim Hohlfuß ist das Fußgewölbe stark ausgeprägt, wodurch der Spann höher liegt und stärker belastet wird. Dies kann zu Schmerzen und Druckstellen führen. Beim Senk-Spreizfuß hingegen ist das Fußgewölbe abgeflacht und der Vorfuß breiter. Dies führt zu einer veränderten Druckverteilung und kann ebenfalls Schmerzen im Spann verursachen.
Beide Fehlstellungen führen zu einer ungleichmäßigen Belastung des Fußes und können zu Überlastungen und Entzündungen führen. Orthopädische Einlagen können dabei helfen, die Fußstellung zu korrigieren und den Druck gleichmäßig zu verteilen, um Schmerzen zu vermeiden. Ein Besuch beim Orthopäden kann Aufschluss darüber geben, ob eine Fußfehlstellung vorliegt und welche Maßnahmen ergriffen werden sollten.
Symptome erkennen
Druckempfindlichkeit
Ein häufiges Symptom ist eine Druckempfindlichkeit auf dem Spann. Dieser Schmerz tritt besonders bei Berührung oder Druck auf die betroffene Stelle auf. Es fühlt sich an, als ob ein stechender oder brennender Schmerz durch den Fußrücken zieht, der auch beim Tragen von Schuhen oder beim Gehen auftreten kann. Diese Druckempfindlichkeit ist oft ein Hinweis darauf, dass die Nerven oder das Gewebe im Bereich des Spanns gereizt oder entzündet sind. Ignoriere diese Warnsignale deines Körpers nicht, denn anhaltende Druckempfindlichkeit kann zu ernsthaften Problemen führen, wenn sie unbehandelt bleibt.
Schwellungen
Schwellungen und Rötungen sind ebenfalls typische Anzeichen für Probleme im Bereich des Spanns. Diese entstehen durch Entzündungen in den Sehnen und Muskeln. Schwellungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein – von einer leichten, kaum sichtbaren Anschwellung bis hin zu deutlich erkennbaren, geschwollenen Bereichen. Oft gehen diese Schwellungen mit einem Gefühl der Wärme und erhöhter Empfindlichkeit einher. Schwellungen sind ein klares Indiz dafür, dass dein Körper versucht, auf eine Verletzung oder Überlastung zu reagieren. Hier ist schnelles Handeln gefragt, um eine Verschlimmerung zu verhindern.
Bewegungseinschränkungen
In schweren Fällen kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen, die das Laufen nahezu unmöglich machen. Wenn der Schmerz so stark wird, dass du deinen Fuß nicht mehr normal bewegen kannst, ist dies ein Alarmsignal. Diese Bewegungseinschränkungen können sich durch ein steifes Gefühl oder durch starke Schmerzen bei jeder Bewegung des Fußes äußern. Eine solche Einschränkung deutet oft auf eine ernsthafte Entzündung oder sogar auf strukturelle Schäden hin, die eine sofortige ärztliche Untersuchung erfordern. Ignoriere solche Symptome nicht, denn sie können langfristige Auswirkungen auf deine Laufleistung und deine allgemeine Mobilität haben.
Die frühzeitige Erkennung dieser Symptome ist entscheidend. Wenn du Druckempfindlichkeit, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen bemerkst, solltest du sofort Maßnahmen ergreifen. Dein Körper sendet dir klare Signale – höre darauf und reagiere entsprechend. So kannst du ernsthafte Verletzungen vermeiden und schnell wieder schmerzfrei laufen.
Sofortmaßnahmen
Ruhe und Kühlung
Eines der ersten Dinge, die du tun solltest, wenn du Schmerzen auf dem Spann bemerkst, ist deinem Fuß Ruhe zu gönnen. Vermeide es, weiterzulaufen oder den Fuß unnötig zu belasten. Die Schmerzen sind oft ein Zeichen dafür, dass dein Körper eine Pause benötigt, um sich zu erholen. Lege deinen Fuß hoch und vermeide Druck auf die schmerzende Stelle.
Zusätzlich hilft Kühlung dabei, die Schwellung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Verwende ein Kühlpack oder eine Tüte mit Eiswürfeln, die du in ein Tuch wickelst, um die schmerzende Stelle zu kühlen. Kühle den Fuß für etwa 15-20 Minuten, mehrmals am Tag. Achte darauf, das Eis nicht direkt auf die Haut zu legen, um Erfrierungen zu vermeiden. Die Kälte verengt die Blutgefäße, was die Schwellung mindert und Entzündungen reduziert.
Schuhe überprüfen
Ein oft übersehener, aber entscheidender Punkt ist die Überprüfung deiner Schuhe. Schuhe, die nicht richtig passen, können eine Hauptursache für Schmerzen auf dem Spann sein. Sie sollten weder zu eng noch zu locker sitzen. Zu enge Schuhe üben Druck auf den Fußrücken aus, während zu lockere Schuhe nicht genügend Halt bieten und zu Reibung führen können.
Achte auch auf die richtige Schnürtechnik. Eine falsche Schnürung kann den Druck auf den Spann erhöhen. Verwende Techniken wie die Marathon-Schnürung, bei der du die Schnürsenkel am oberen Ende der Schuhe anders führst, um den Druck auf den Spann zu entlasten. Stelle sicher, dass deine Schuhe am Nachmittag anprobiert werden, wenn deine Füße am größten sind, um die beste Passform zu gewährleisten.
Schmerzmittel
Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel eine kurzfristige Lösung bieten. Ibuprofen oder andere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) sind besonders wirksam, da sie nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch entzündungshemmend wirken. Diese Medikamente sollten jedoch nur kurzfristig und in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Es ist wichtig, die Anweisungen auf der Packungsbeilage zu befolgen und die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten. Schmerzmittel können Nebenwirkungen haben und sollten nicht als langfristige Lösung betrachtet werden. Sie bieten eine vorübergehende Linderung, während du die eigentlichen Ursachen deiner Schmerzen identifizierst und behandelst.
Indem du diesen Sofortmaßnahmen folgst, kannst du akute Schmerzen auf dem Spann effektiv reduzieren und eine Grundlage für die weitere Behandlung schaffen. Denke daran, dass eine frühzeitige und richtige Reaktion entscheidend ist, um langfristige Schäden zu vermeiden und schnell wieder in deinen normalen Trainingsrhythmus zurückzukehren.
Langfristige Lösungen zur Frage:
Schmerzen auf dem Spann was kann ich dagegen tun?
Passende Laufschuhe
Die Wahl der richtigen Laufschuhe ist entscheidend, um Schmerzen auf dem Spann zu vermeiden. Passende Laufschuhe bieten genügend Platz für den Spann und verhindern Druckstellen und Reibungen. Investiere in hochwertige Laufschuhe und lass dich im Fachhandel beraten. Dort können Fachleute eine Laufanalyse durchführen, um deinen Laufstil zu beurteilen und dir die passenden Schuhe zu empfehlen. Probiere verschiedene Modelle aus, um sicherzustellen, dass sie gut passen und bequem sind. Achte darauf, dass deine Schuhe eine gute Dämpfung und Unterstützung bieten, um den Fuß optimal zu entlasten. Denke daran, deine Laufschuhe regelmäßig zu erneuern, da abgenutzte Schuhe ihre stützenden Eigenschaften verlieren und somit Schmerzen verursachen können.
Orthopädische Einlagen
Orthopädische Einlagen können bei Fußfehlstellungen wie Hohl- oder Senk-Spreizfuß wahre Wunder wirken. Diese speziell angefertigten Einlagen sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung und entlasten den Fuß. Ein Besuch beim Orthopäden ist notwendig, um deine Füße genau zu untersuchen und maßgeschneiderte Einlagen anzufertigen. Diese Einlagen können helfen, Fehlstellungen zu korrigieren und die Belastung auf den Spann zu reduzieren. Sie bieten zusätzlichen Halt und Unterstützung, was besonders bei längeren Läufen von Vorteil ist. Trage die Einlagen regelmäßig und lass sie bei Bedarf anpassen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin optimal funktionieren.
Fußgymnastik
Regelmäßige Fußgymnastik ist eine effektive Methode, um die Muskulatur zu stärken und Schmerzen vorzubeugen. Diese Übungen verbessern die Flexibilität und Stabilität deines Fußes und können helfen, Überlastungen zu vermeiden. Hier sind einige Übungen, die besonders effektiv sind:
- Zehenkrallen: Greife kleine Gegenstände wie Murmeln oder ein Handtuch mit den Zehen und hebe sie an. Diese Übung stärkt die Fußmuskulatur.
- Tennisball-Rollen: Rolle einen Tennisball unter deinem Fuß hin und her. Dies massiert die Fußsohle und lockert verspannte Muskeln.
- Zehenheben: Stelle dich auf ein Bein und hebe die Zehen des anderen Fußes an. Halte diese Position für einige Sekunden und wechsle dann das Bein. Diese Übung fördert das Gleichgewicht und die Stabilität.
Integriere diese Übungen regelmäßig in deinen Trainingsplan, um die Fußmuskulatur zu stärken und Schmerzen vorzubeugen.
Expertenrat
Sportmedizinerin Dr. Ida Wegner betont die Wichtigkeit, auf die Signale des Körpers zu hören:
“Läufer sollten stets auf die Signale ihres Körpers hören. Schmerzen im Spann sind ein Warnzeichen, das nicht ignoriert werden darf. Eine frühzeitige Behandlung und Anpassungen im Trainingsalltag können langfristige Schäden verhindern.”
Fazit
Schmerzen auf dem Spann was kann ich dagegen tun? Diese Frage stellen sich viele Läufer, wenn das Laufen zur Qual wird. Schmerzen auf dem Spann können Läufer aller Leistungsklassen betreffen und das Laufen erheblich beeinträchtigen. Es ist essenziell, die Ursachen der Schmerzen frühzeitig zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren. Durch präventive Maßnahmen wie die Auswahl passender Laufschuhe, das Tragen orthopädischer Einlagen und regelmäßige Fußgymnastik lassen sich viele Probleme vermeiden. Eine achtsame Selbstbeobachtung und rechtzeitige Anpassung des Trainingsplans sind entscheidend, um langfristige Schäden zu verhindern. Sollten die Beschwerden dennoch anhalten, ist die Konsultation eines Facharztes unerlässlich. Mit der richtigen Prävention und professionellen Unterstützung steht einem schmerzfreien Laufvergnügen nichts im Wege.
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Quellen:
Dr. Nicolas Gumbert. Schmerzen auf dem Spann. 2016. https://www.dr-gumpert.de/html/schmerzen_spann.html (abgerufen am 31.074.24)
Dr. med. Nonnenmacher. Schmerzen Fußspann. 2024. https://gesundpedia.de/Schmerzen_Fu%C3%9Fspann (abgerufen am 31.074.24)
Dr. Nicolas Gumpert. Schmerzen am Fußspann. 2018. https://www.lumedis.de/schmerzen-am-fussspann.html (abgerufen am 31.074.24)